Titel - Geschichte Breitenfurts

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Geschichte

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Kurzbeschreibung
Geschichte
Architektur
Planender Architekt
Ausstattung
Kuppelfresken
Bildhauerarbeiten
Orgel
Stuckarbeiten
Tischlerarbeiten
Schmiedearbeiten
Steinmetzarbeiten

 

Der planende Architekt des Breitenfurter Schlosses und damit der Kirche

  Über den Architekten des Schlosses und damit auch der Schloßkapelle und späteren Kirche St. Johann Nepomuk ist nicht viel bekannt.
  Dr. Albert Ilg berichtete 1888, daß ihm der damaligen Innungsmeister, der Baumeister Th. Hoppe, mitgeteilt habe, daß laut einem Schriftstück Anton Erhard Martinelli das Schloß Breitenfurt genannt habe, als er seine Bautätigkeit beschrieb.
  Martinelli war Bauführer für Josef Emanuel Fischer von Erlach bei der Karlskirche, beim Stadtpalais Fürst Schwarzenberg am Mehlmarkt und in der Kärtnerstraße (im 19. Jahrhundert abgetragen) und beim Palais Schwarzenberg im Jahre 1722. 1720/25 war er Bauführer der Deutschordenskirche in Wien und 1713/25 des Schlosses Hirschstetten (Wien 22. Bezirk, 1945 teilweise zerstört). Als ein auch von ihm selbst geplantes Werk ist nur das Invalidenhaus in Pest bekannt. Für dieses Haus stiftete Kirchner laut Testament 3.000 fl. Knab bezeichnet Martinelli auch als Bauführer der Kirche am Andreasberg bei Krumau.
  Der Grundriß der Karlsbader Magdalenenkirche von Kilian Ignaz Dientzendorfer weist interessante Parallelen zum Grundriß der Breitenfurter Schloßkapelle auf. In den kleineren Maßstab übertragen, ovaler Kirchenraum mit vier halbrunden Nischen, zwei Apsiden, ein Chorrechteck und ein Altarraum in gleicher Art, allerdings reicher gegliedert. Diese Kirche wurde 1732 gebaut und ihr Vorentwurf wirkt noch ähnlicher.
  Das große Vorbild für die Breitenfurter Schloßkapelle dürfte aber die Salzburger Dreifaltigkeitskirche, ein Werk Fischer von Erlachs, gewesen sein.
  Der zweite Entwurf der Abtei Holzkirchen von Johannes Dientzendorfer zeigt verblüffende Ähnlichkeiten der Grundrißlösung Kirche - Anschluß an die Wohntrakte, mit der Ecklösung achteckiger Turm beim Kirchnerischen Schloß.

  Zusammenfassend kann gesagt werden:
  Durch die Auffindung des Schloßplanes wurde eine architektonisch reizvolle Anlage erkannt, die in der aufgelockerten Grundrißform, die einem M oder W gleicht, nichts Ähnlichem vergleichbar wäre. Die Entdeckung des Planverfassers erscheint aber nach wie vor offen, da Anton Erhard Martinelli kein Bauwerk geschaffen hat, daß mit dem Breitenfurter Schloß und seiner Kapelle verglichen werden kann.