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Die
Eremiten in Breitenfurt
In Breitenfurt leben im 18. Jahrhundert über mehrere Jahrzehnte
einzelne "Einsiedler", auch "Eremiten" oder "Waldbrüder" genannt. Ihre
Wohnstätten nannte man "Klause", "Eremitage" oder "Einsiedelei".
Die Breitenfurter "Eremitage" stand unter der Schutzherrschaft
Gregor Kirchners und war von ihm im vorderen Schloßgarten erbaut worden.
"In einer braunen Kutte gekleidet, umgürtet mit dem ledernen
Cingulum, an dem ein Rosenkranz hing, und gestützt auf einen Knotenstock
sah man sie aus der Einsiedelei zur Kirche pilgern und daselbst dem
Priester am Altare dienen. (....) Als Mitglieder des sogenannten dritten
Ordens des heiligen Franziskus hatten sie freiwillig die einfachen Gelübde
der Armut und Keuschheit sowie des Gehorsams abgelegt, obwohl sie nicht
klösterlich vereinigt, sondern jeder für sich mitten in der Welt lebten."
Im gesamten Bereich der Wiener Erdiözese gab es 16 derartige
Einsiedeleien, die Breitenfurt nächst gelegenen in Laab und Perchtoldsdorf.
Im Jahre 1712 vereinigten sich die Eremiten Unterösterreichs, "daß sie
einander in Krankheit beistehen, im Leben und nach dem Tode füreinander
beten und brüderlich leben wollen."
Erzbischof Kardinal Kollonitz - er weihte 1732 die Breitenfurter
Schloßkapelle - übertrug die Oberaufsicht über sämtliche Eremiten dem
Franziskanerkloster in Wien.
Von den Breitenfurter Eremiten ist nur ein Einziger namentlich
bekannt. Es war Frater Benno Pitner, nach dessen Tod am 2. 5. 1776 die
Eremitage in Breitenfurt aufgelassen wurde.
Der gesamte Eremitenorden wurde am 12. 1. 1782 von Kaiser
Josef II. aufgelassen.
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