Anfang des 17. Jahrhunderts begann
die Rodung m großen Ausmaß im Quellgebiet der Liesing. Die
dafür aus der Steiermark, Oberösterreich und aus den süddeutschen
Ländern geholten Arbeitskräfte siedelten sich in Breitenfurt
und Hochroterd, und 50 Jahre später auch in Großhöniggraben
an. Sie standen zum Waldamt Purkersdorf in einem Untertänigkeitsverhältnis
und bekamen von diesem die zum Hüttenbau nötigen Mittel. Die
Behausungen wurden "Duckhütten" und ihre Bewohner "Hüttler"
genannt. Der Laaber Dorfrichter und Förster Leonhardt Hochleuttner erbaute "in Praittenfurtt" ein Steinhaus und bekam am 2. Jänner 1623 die erbetene "Schank- und Taferngerechtigkeit" von Kaiser Ferdinand II. Es ist das älteste Steinhaus Breitenfurts und stand an der Stelle des heutigen "Wiesenwirtshauses" (An der Breiten Furt 7). Nach dem Ende der Rodungsarbeiten wurden den jetzt teilweise arbeitslosen Waldarbeitern die Hütten und etwas Grund überlaßen und das Recht zur Viehhaltung und Weidebenutzung von waldamtlichen Boden gegen eine bestimte zu erledigende Arbeitsleistung gestattet. Durch Verjährung verfiel oft das Eigentumsrecht des Waldamtes und ging auf die "Hüttler" über. Nach der Größes ihres Besitzes unterschied man Ganz-. Halb- und Viertelhüttler. Im Jahr 1678 zählte man im Amt Reichliesing 40 Ganz-, 9 Halb- und 14 Viertelhüttler. Beim Türkeneinfall im Jahr 1683 wurde die Ansiedlung zerstört und nur ein Teil der Bewohner überlebte. An der Stelle der Pfarrkirche St. Johann Nepomuk stand vermutlich ein landesfürstlicher Jagdhof, der ebenfalls von den Türken zerstört wurde. |