Titel - Geschichte Breitenfurts

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Sagen

 

 

Die Schloßfrau beim Annenkreuz

Über das Annenkreuz wird in Breitenfurt folgende Sage erzählt:
  Vor vielen Jahren lebte in Wolfsgraben ein armer Holzhauer mit seiner Frau und seinen vielen Kindern, die er nur recht und schlecht ernähren konnte. Einmal im Frühling gingen an einem nebligen Sonntagmorgen die älteren Kinder des Holzhauers in der Breitenfurter Schloßkapelle zu Sonntagsmesse, da damals in Wolfsgraben noch keine Kirche stand.
  Als sie auf dem Heimweg wieder zum Annenkreuz kamen, pflückten sie am Waldrand Frühlingsblumen, schmückten damit das Kreuz und beteten davor. Innig und unter Tränen baten sie den lieben Gott, er möge ihre Armut lindern.
  Da schwebte plötzlich aus dem Waldnebel eine verschleierte, vornehme alte Dame auf die Kinder zu und dankte ihnen mit freundlichen Worten für den Blumenschmuck des Kreuzes. Dann nahm sie mit Daumen und Zeigefinger vorsichtig eine Träne nach der anderen von ihren Wangen, legte jedem der Kinder eine Träne in die hohle Hand und sagte ihnen, sie sollten die Hände fest verschlossen halten und schnell nach Hause gehen.
  Nach diesen Worten verschwand sie wieder im Waldnebel. Als die Kinder zu Hause die Hände öffneten, waren aus den Tränen funkelnde Edelsteine geworden, und ihre Not war für immer zu Ende.

  In Wolfsgraben erzählt man aber auch noch von anderen Erscheinungen der ehemaligen Schloßherrin von Breitenfurt bei diesem Kreuz.
  So soll das öfteren eine schneeweiße Frau mit traurigem Blick eine große, glänzende Kristallkugel vom Annenkreuz gegen den Friedhof hinab gerollt haben. Die Erscheinung wird damit in Zusammenhang gebracht, daß die edle Frau zu ihren Lebzeiten oft sehr traurig gewesen war und viel geweint hatte, weil ihr Mann ihren Sohn aus früherer Ehe nicht leiden mochte.

Die Bluttat beim Roten Kreuz am Lattermaiß

  Bis vor ungefähr achtzig Jahren hing an der Rückseite des Roten Kreuzes am Lattermaiß eine bemalte ovale Blechtafel. Auf dem Bild war eine junge Frau im Brautkleid zu sehen, die abwehrend die Hände über den Kopf hielt, während ein Soldat mit gezücktem Säbel auf sie eindrang. Vor den beiden sah man einen Jäger tot am Boden liegen.
Darüber wird folgende Geschichte erzählt:
  Heidl, ein Mädchen aus Kaltenleutgeben, war mit Friedl Parzer, einem Bauernburschen aus Hochroterd verlobt. Da mußte der Friedl zu den Soldaten einrücken. Heidl war darüber sehr traurig, denn damals dauerte die Soldatenzeit gewöhnlich zwölf Jahre. Nach einiger Zeit bewarb sich er Jäger Hans um ihre Hand, und Heidl gab ihm schließlich ihr Jawort. Die Hochzeit fand in Gegenwart des Grafen von Wildegg, dem Brotherrn des Jägers, in der kirche in Breitenfurt statt. Auf dem Heimweg nach Kaltenleutgeben trat dem jungen Paar beim Roten Kreuz plötzlich der verlassene Bräutigam in den Weg und erschlug beide aus Zorn und Kränkung über die Untreue seiner Braut. Zur Erinnerung an diese Bluttat wurde am roten Kreuz die Tafel mit dem Bild dieser schrecklichen Tat angebracht.