Nach dem Einmarsch Hitlers in Österreich wurde Breitenfurt
am 15. Oktober 1938 in "Groß Wien" eingemeindet und verlor damit seine
Existenz als eigenständige Gemeinde.
In dieser Zeit wurden Kirche und Schule renoviert, 1930
am Königsbühel ein zweites Postamt eröffnet und 1942 die zweite Pfarre
St. Josef gegründet. Die Grundstücke der "Eigenheim Kommandit- und Wohnungsaktiengesellschaft"
gingen in das Eigentum der "Deutschen Arbeiterfront" (DAF) über und
die Hirschentanzstraße wurde von jüdischen Zwangsarbeitern zur ersten
befestigten Gemeindestraße ausgebaut.
Mit Ausbruch des 2. Weltkrieges wurden die meisten Ausbaupläne
aber beendet. Der Krieg forderte zahlreiche Opfer
unter der Bevölkerung Breitenfurts.
Als die Bombardierung Wiens und der umliegenden Industriegegenden
begann, flohen viele Breitenfurter in die Wälder.
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Fliegerabwehrkanonen nach dem
Ende der Kämpfe
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Außer der gezielten Bombardierung der Telefonbaracke der Deutschen
Wehrmacht gab es aber nur Notabwürfe von in Schwierigkeiten geratenen
Bombern.
Am 4. April 1945 eroberte die Rote Armee über Großhöniggraben
und Hochroterd vordringend Breitenfurt nach mehrtägigen Kämpfen und
befreite bei verschiedenen Baunern arbeitsverpflichtete Kriegsgefangene
und das Umschulungslager der Arbeitsstelle des Wehrkreises 17 für Kriegsgefangene.
Die Kämpfe forderten elf Opfer unter der Zivilbevölkerung
und den Verlust von Vieh und sonstigen Hab und Gut. Viele Frauen wurden
vergewaltigt und einige Häuser wurden durch Granattreffer und Brände
beschädigt.
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