Titel - Geschichte Breitenfurts

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Die Nepomukstatue in der Schloßallee

  Das Standbild des heiligen Johannes von Nepomuk soll sich ursprünglich hinter dem Hochaltar der Schloßkapelle befunden haben. Es wird berichtet, daß nach dem Abbruch des Schlosses 1797 der Verkauf der Statue nach Wien geplant war. Die empörte Bevölkerung zog jedoch die Figur vom Wagen, der diese wegbringen sollte. Seither steht sie in einer um 1800 errichteten Wegkapelle am Anfang der Schloßallee.

Nepomuk
Statue des heiligen St. Johann Nepomuk

  Die Statue aus grobkörnigen Sandstein mit Engel und Kruzifix (Figurenmaße 193x95x75) ruht auf einem Sockel (79x79x43). Das Standbild wurde in den Jahren 1978-79 durch das Bundesdenkmalamt restauriert. Nach seiner Instandsetzung und der Entfernung weißen Übermalungsreste zeigt es sich dem Betrachter nun wieder in seiner ursprünglichen Färbung (rosa Inkarnate, rotbrauner Pelzumhang mit hellblauem, rotgesäumtem Futter sowie schwarze Soutane und Barett).
  Die Breitenfurter Nepomukstatue wird dem berühmten Barockbildhauer Giovanni Giuliani zugeschrieben. Er wurde 1663 in Venedig als Sohn eines Bäckers geboren und kam 1990 nach Wien. Seine Ankunft in dieser Stadt fällt mit dem Aufblühen der Wiener Barockarchitektur, dem ersten Triumph Fischer von Erlachs, zusammen. Bis zu seinem Eintritt als Laienbruder in das Kloster Heiligenkreuz im Jahre 1711 stand er in Diensten des Fürsten Lichtenstein und wohnte auch seit 1701 in dessen Haus im Schottenviertel. Neben den Arbeiten für seine weltlichen Auftraggeber war Giuliani immer wieder im Dienste des Klosters Heiligenkreuz beschäftigt. Er starb 1744 im Alter von 81 Jahren.
  Bei diesem Nepomukstandbild ist besonders die Darstellung des Kopfes und der Hände für Giuliani charakteristisch. Die gelängten Proportionen und der starke Kontrapost (harmonischer Ausgleich in der künstlerischen Gestaltung des stehenden menschlichen Körpers) deuten auf eine Arbeit aus dem ersten Jahrzehnt des 18. Jahrhunderts hin.
  Johannes von Nepomuk war Generalvikar von Prag, wo er 1393 auf Befehl König Wenzels in die Moldau gestürzt wurde, weil er ein ihm von Königin Johanna anvertrautes Beichtgeheimnis nicht preisgegeben hatte. Er wird in Böhmen als Landespatron verehrt und gilt auch als Schutzheiliger des Beichtgeheimnisses, der Brücken und gegen jegliche Wassernot. Er wurde im Jahr 1721 selig- und 1729 heiliggesprochen.